Reiseberichte

Habana

Wir sind wieder zu Hause in der Schweiz. Ziemlicher Temperaturunterschied. Von 28° / 30°C auf Minusgrade um den Gefrierpunkt.

Einer der schöneren Sandstrände an der kubanischen Südküste direkt hinter der Marina

Einer der schöneren Sandstrände an der kubanischen Südküste direkt hinter der Marina. Wir waren 5 Tage in Habana.

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Wenn man in der „Provinz“ recht schnell zu einem „schlüssigen“ Urteil über Kuba für sich selber kommen kann, in Habana ist das ganz anders. Hier hat man im Gegensatz zur Provinz Gegensätze wie Arm und Reich, Schön und Hässlich. Pompös und Verfallen. Selbst die alten Amischlitten sind hier kontrovers. Die Touristenklasse ist in auffälligen Farben lackiert, alles ausser dem Motor ist sorgsam gepflegt. Da es in Habana kaum Busse gibt, übernehmen die Kubataxis den Personentransport für max 1 CUC / 25 normale Pesos = 1 CHF. Und diese Cubataxis sind fast ausschliesslich Autos amerikanischer Herkunft mit mehr als 60 Jahren Betriebsdauer was die Karrosserie und Innenausstattung betrifft. Die grossvolumigen Spritfressermotoren von damals sind schon längst schon chinesische Dieselsparmaschinen ersetzt. Sabine hätte bei 2 solcher Taxis mit den Füssen bremsen können, der Boden war komplett durchgerostet, Bodenlüftung!

Direkt neben dem Theater stellen sich täglich die "Schönsten" für eine Open Air Fahrt durch Habana in Pose

Direkt neben dem Theater stellen sich täglich die „Schönsten“ für eine Open Air Fahrt durch Habana in Pose

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Ziemlich gross diese 50er jahre Autos

Ziemlich gross diese 50er Jahre Autos

Oldtimer, Pferdefuhrwerk und Ozenadampfer

Oldtimer, Pferdefuhrwerk und Ozenadampfer

Die Spanier waren von 1515 bis 1898 in Cuba.

Habana musste bis Mitte der 50 er Jahre eine wirkliche Schönheit gewesen sein. Für die Amerikaner das Las Vegas von heute. Abgesehen von der damaligen Korruption, dem organisierten Verbrechen und anderen Übeln. Dann hat man ab 1959 bis ca. 1990 gar nichts mehr gemacht. Die Sonne, die Salzluft, der Smog der Uraltmotoren, das Fehlen einer Kanalisation (Jedes Haus hat seine Sickergrube) haben einen beschleunigten Alterungsprozess verursacht dem nichts entgegengesetzt wurde. Nach dem Abzug der Sowjets und der ca. 5 jährigen Krise mit Hunger im Land hat man voll auf den Tourismus gesetzt, was heute noch gilt. Und hat begonnen das zu Retten und Sanieren was noch zu sanieren und retten ist.

Habana Vieja. Die alte Stadt. 1898 haben die Amerikaner die Spanier, welche durch die kubanischen Freiheitskämpfer mit der „Macheta“ aus dem Land getrieben wurden, beerbt. Die Amerikaner haben dann das Neue Habana erbaut. Wie eben Amerikaner der damaligenZzeit gebaut haben, pompös und protzig. Diese Zeit ging 1959 mit Fidels Rauswurf der Amerikaner aus Cuba zu Ende. Mit ihm leider auch der Unterhalt der Bausubstanz.

Und Habana ist für Touristen kostenmässig mit einer Metropole in der westlichen Welt vergleichbar. Hotels, als Individualtourist, können schon mal 300 – 500 CUC pro Nacht kosten, bei maximal 3 Sternchen auch wenn das Hotel mit deren 5 angepriesen wird. Und die Restaurant der Stadt, mit ganz wenigen Ausnahmen alle staatlich geführt, wissen was sie für das bisschen Sauberkeit verlangen können. Und wegen der Kochkunst muss man wahrlich nicht nach Cuba. Sie haben ja ein Touristenmonopol, den nur die mutigsten Touristen gehen in ein reines“kubanisches“ Restaurants.

Das neue, amerikanische Habana (1898 bis 1959)

Das Theater von Habana. Erbaut von den Amerikaner in den 20 er Jahren

Verfall. Ich habe mich nicht auf die „Verfallsbilder“ konzentriert. Geht man durch die Stadt und sucht diese Bilder, trifft man weit krassere Beispiele an.

Im Flughafen, beim Warten!, habe ich mit einem Schweizer Architekten über dieses Thema gesprochen. Nach seiner Meinung ist ca. 80% der Bausubstanz 2016 endgültig verloren. Nicht mehr zu sanieren. Bei uns würden die Strassen gesperrt. Er habe Habana nur strassenmittig gesehen, den Hauswänden entlang sei es ihm viel zu gefährlich gewesen. Und in der Innenstadt, wo sie keinen Platz mehr haben für neue Restaurants, verlegen sie diese auf die Balkone in den ersten Stockwerken!

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Absolut einmalig sind die Menschen dieses Landes. Fröhliche Ausstrahlung, kein Betteln obwohl es den meisten nicht eben blended geht. Korrekt gekleidet, farbig und hippig. Keine Kriminalität gegenüber Touristen. (Kleinste Vergehen gegen Touristen werden mit 1 – 3 Jahren Gefängnis bestraft). Auch Nachts, wenn Habana wirklich dunkel wird, kann man sich noch ausserhalb seiner 4 Wände bewegen.

Wir werden Anfangs Mai wieder nach Kuba reisen. Ab diesem Zeitpunkt, immer vorausgesetzt wir finden in der „Pampas“ einen WIFI Anschluss, berichten wir weiter.

Bis bald

Paul

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