Boston
Bis Boston.Wir wollten einen der letzten, sonnigen Tage noch in Nantucket nutzen, danach in 2 langen Schlägen nach Boston segeln. Der erste Tag war windreich, trocken und sonnig. Der 2. Tag von Sandwich am Ausgang des Cap Cod Canals bis Boston war sehr, sehr windreich und durchgehend nass. Beide Tage haben wir die jeweils ca. 50 SM mit einem Schnitt von über 7.5 Knt/Std abgesegelt. Am 2. Tag mit mehrfach gerefften Segel.
Und in Boston sind wir bei soviel Nebel eingelaufen, dass wir kein Haus, kein Wolkenkratzer, nur die Fahrwasserboyen gesehen haben.
In Boston sind die USA entstanden. Hier haben sie den Tee in den River geschmissen (Tea Party of Boston 1773?) und begonnen, sich gegen Zölle und andere Vorschriften der Engländer zu wehren. 3 Jahre später waren die Briten vertrieben und die USA entstanden.
Boston ist eine Stadt mit ca. 750’00 Einwohner. Die Stadtumgebung hat ca. 4 Mio. Einwohner. Boston ist die Universitätsstadt der USA. Harvard und MIT (Massachusetts Institut of Technology) sind die beiden führenden Unis hier. Und College’s hat es wie Sand am Meer, meisten privat.
Boston ist auch ein Kulturzentrum in den USA. Anders als New York ist hier alles ein bischen „mehr“ stilisch, weniger laut und lärmig.
Freedom Trail
Durch Boston führt eine rote Linie aus Ziegelsteinen. Läuft man der entlang, kommt man an allen relevanten Orten vorbei, die die Entstehung der USA symbolisieren.
USS Constitiution genannt Old Ironclad
Noch von Präsident Washington in Auftrag gegeben wurde die Fregatte 1795 bis 1798 erbaut. Im Krieg mit den Engländern, 1812, erhielt sie den Namen Old Ironclad. Dies weil die Kanonen der Briten das Schiff nicht durchschlagen konnten. Wie ich schon früher erwähnt habe, die Amis verteilen auch ihren Schiffen Medalien. Und Old Ironclad gilt heute als das „Schiff der Nation“. Und ist immer noch in Dienst. Seit 220 Jahren.
Den Namen erhielt das Schiff in der ersten Seeschlacht gegen englische Schiffe. USS Constitution wurde aus wirklich besten Hölzern erbaut. Nicht wie die englischen Schiffe, die aus Mangel an entsprechender Holzqualität mit minderwertigem Holz erbaut wurden.
Die Engländer, bekannt als beste Kanoniere der damaligen Zeit, haben auf die USS Constitution geschossen, und keine der Kugeln durchbrach den Rumpf und das Schanzdeck. Aus Eisen eben, sollen die amerkikanischen Seeleute gerufen haben.
Isabella Stewart Gardener Museum
Das verrückteste, ungewöhnlichste Museum das wir auf unseren ganzen Reise gesehen haben. Amerikanischer kann man das nicht machen. Das Museum selber ist ein Kunstwerk. Frau Gardener hat auf mehreren Reisen in Europa ab 1880 bis ca. 1905 einfach alles aufgekauft, was an Kunst angeboten wurde. Von Rembrant bis Vermeer, von Kirchengestühl bis gotische Kamine.
Zuhause hat sie einen 4 stöckigen Museumsbau erstellt. Im Inneren ist das Museum einem spanischen Palacio aus dem Mittelalter nachgebaut. Von einem holländischen Raum bis zu einem gotischen Raum ist alles zu sehen. Europa auf 3 Stockwerken. Alles allerbeste (teuerste) Kunstgegenstände. Wie eine überdimensionierte Puppenstube. Und die Leute kommen in Scharen.
Und daneben ein Neubau von Renzo Piano, wo aller modernste zeitgenössische Kunst gezeigt und zelebriert wird.
Und um unseren Besuch in Bosten abzurunden haben wir Harvard besucht, bei mittlerweilen nasskaltem Nieselregenwetter. Und es war auch noch Memorial Day, alles was Öffentlich ist, geschlossen. Schade. Harvard wurde 1636 gegründet. Heutiges Stiftungsvermögen: ca. 37 Mia. $. Studienjahresgebühr: ca. $ 58’000. Gleich daneben das MIT (Massachusetts Institut of Technology) 2 Unis aus den Top 5 der Welt.
Morgen geht es in 3 kürzeren Etappen weiter Nordwärts bis Portland. Wohl bei „shit“ Wetter, wie die Norddeutschen zu sagen pflegen.
Bis bald
Paul